Bachelorarbeiten – Teil 1

betreut von Prof. Wolfgang Fischer und Kolleginnen/Kollegen

Jakob Bittner

„Am Plerrer, Weißenburg i. Bay. – Die Interpretation einer historischen Stadtkante im Spannungsfeld zwischen Altstadt und Neustadt“

Das Plerrer-Areal soll durch eine großzügige städtebauliche Umgestaltung ein neues Gesicht erhalten. Aktuell als Busbahnhof und Parkplatz genutzt und den Charme moderner Gewerbegebiete versprühend war vom stadtmorphologischen Charakter einer historischen Stadtkantensituation kaum etwas bemerkbar. Die Arbeit schlägt eine mischgenutzte, und kulturell angereicherte Kantenneubesetzung vor. Entlang eines Wohnrückgrats entlang von historischen Stadtmauerresten wickelt sich die Kante nach Süden zum ehemaligen Obertor ab und bildet hier eine Eingangssituation zur mittelalterlichen Altstadt aus. Unter behutsamer Transformation von Baudenkmälern und Bestandsbauten werden Jugendherberge, Arbeitsräume und Kleinkunstbühne, Wohnateliers und ein Ausstellungsraum in Verknüpfung über den gemeinsamen Kulturhof zum Ankerpunkt auf dem neuen Plerrer-Areal.

BetreuungProf. Wolfang Fischer und Albert Dischinger
Kategorie Städtebau im Bestand

Verortung

Weißenburg i. Bay. – Am Plerrer. Die nordöstliche Stadtmauerkante und der Übergangsbereich zwischen Altstadt und Neustadt.
Resümee
Architektur hört hinter der eigenen Haustüre nicht auf – fängt aber genau davor an.

Michael Haas

Städtebauliche Setzung
Die Setzung von pavillonartigen Baukörpern er­möglicht eine raumbildende Anordnung, lässt Blickbeziehungen und eine schonende, leichtere Bauweise zu.

Nutzungstypen und Raumbildung
Bar und Werkraum bilden den Auftakt der Promenade. Sie stehen so zueinander, dass ein Vorplatz an der Hafentreppe und eine große Freitreppe, die den Blick auf die Szenerie freigibt, ausgebildet werden können. Die Räume werden durch einen Sanitärkern geglie­dert, der als Pufferzone dient. Der Atelierkörper ist so gesetzt, dass er den Raum, der durch das Versetzen des Werkraums geöffnet wurde, wieder fasst und die Laufrichtung ändert, damit sich der Blick zum Kulturspeicher öffnet. Das Lager verengt und weitet die Haupterschließung, um dann einen Vorplatz für die Kunsthalle auszubil­den. Das Lager übernimmt alle organisatori­schen Aufgaben. Die Kunsthalle dient als flexib­le Ausstellungsfläche für Wechselausstellungen. Durch verschiebliche Wandelemente können Bereiche von anderen abgetrennt oder vereinigt werden. Ge­genüber befindet sich das Flussbad mit Sitz­stufentreppe. Der Turm vereint verschiedenste Aufgaben: Erschließung, Umkleiden und Sanitärräume für Besu­cher des Flussbads, Hang- und Ausstellungs­flächen für Kunstobjekte,  Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten, Seil­bahnstation, von der man auf die andere Seite des Hafenbeckens fahren kann.

Konstruktion
Ausgeführt werden die Bauten in Stahl. Sie werden nur über Punkt­fundamente im Boden verankert. So wird die Mole nur geringen Grabungsarbeiten ausge­setzt und die Konstruktion bleibt leicht.

BetreuungProf. Wolfang Fischer
Kategorie Kulturquartier (Ausstellungshalle, Werkräume, Ateliers, Lager, Bar, Turm)
VerortungMole am Alten Hafen, Würzburg
Resümee
Würzburg braucht eine Erweiterung des Alten Hafens, um das Ziel der „Kulturmeile“ realisieren zu können. Diese Arbeit ist ein Vorschlag dafür.

Moritz Hahn

Unter dem Titel ‚Ideal: Zur ethischen Kritik der Architektur‘ widmet sich die Arbeit der Diskrepanz zwischen theoretischer Auseinandersetzung und philosophischem Diskurs rund um das Feld der Architektur auf der einen Seite, und der architektonischen Praxis, den alltäglichen Begebenheiten des Baugewerbes und den Wünschen und Ansprüchen von Nutzern auf der anderen. Dabei wird der Ansatz verfolgt, eine Position in der Mitte einzunehmen und von dem reinen Entwerfen und dem damit einhergehenden Definieren und Veräußern von Idealen und Ideologien einige Schritte zurückzutreten und stattdessen zu hinterfragen, zu zweifeln und zu ergründen. Das Ziel liegt hierbei in einer persönlichen Positionierung, in einem Erfassen von Wünschen, Forderungen und Rahmenbedingungen und vor allem in der Provokation eines Diskurses. Denn obwohl Architektur zweifellos in Form unserer gebauten Umwelt allgegenwärtig ist, scheint die Relevanz dieser Umwelt für unser Wohlbefinden und die damit einhergehende Verantwortung und die Notwendigkeit eines moralisch begründeten Handelns weniger offensichtlich.

Komplettes Projekt: https://www.moritzruben.de

BetreuungProf. Wolfang Fischer und Albert Dischinger
KategorieTheoretische Arbeit, Moralphilosophie
VerortungSpaceship earth
ResümeeBestenfalls ein paar interessante Fragen, vielleicht sogar ein paar gute Antworten.

Thomas Hain

Die Stadt Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz ist mit rund 50.000 Einwohnern zwar kulturelles und administratives Zentrum der Region, kämpft jedoch seit mehreren Jahrzehnten mit einem schleichenden Imageverlust und einem Verfall der Innenstadt. Seit 1849 werden städtische Organe der Verwaltung dezentral in umgenutzten Gebäuden untergebracht, was zu organisatorischem Mehraufwand, kontinuierlichen Investitionen und Orientierungsproblemen der BürgerInnen führt. Die aktuelle Debatte um eine erneute Umnutzung des Sparkassengebäudes am Kornmarkt 5 im Herzen der Stadt bewegt mich dazu, als kontrastierenden Ansatz einen Neubau zu planen, der als soziokultureller Impuls für die Innenstadt dient, eine langlebige und flexible Struktur anbietet und somit die Stadt von innen heraus stärken soll. Während das Erdgeschoss als Markthalle, Ausstellungsfläche, Restaurant und Kantine dient, werden NutzerInnen über eine kommunikative Plattform in die für das Rathaus vorgesehenen Obergeschosse verteilt. Eine Hybride Holz-Beton-Konstruktion und großflächige Glaselemente werden durch ein weißes schützendes Lamellenkleid ausgestattet, wodurch das Gebäude als zentraler öffentlicher Baustein seine Offenheit in die verschiedenen Winkeln der Altstadt ausstrahlen kann.

BetreuungProf. Wolfang Fischer und Albert Dischinger
Kategorie Öffentliches Gebäude
Verortung Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Baugrundstück am zentralen Stadtplatz am Kornmarkt 5
ResümeeVerschiedene öffentliche Nutzungen und eine flexible Struktur eines zukunftsfähigen Rathauses unter ein Dach zu bekommen, um damit einen Baustein zu formen, der als Impuls für eine aussterbende Innenstadt dienen kann.

Laura Schwerdhöfer

Therme + Hotel

Die Therme besteht aus drei Hauptbereichen, Ruhe-, Entspannungs- und Spaßbereich. Der Hotelbereich beinhaltet neben den Zimmern eine Ausstellungshalle, eine Bar und ein Fitnessstudio. Zudem bildet er den Hochpunkt des Komplexes. Zwischen den zwei Schwerpunkten ist ein Aufenthaltsbereich als Bindeglied eingefügt, der gleichzeitig den Eingangsbereich mit Lobby und Restaurant beinhaltet. Um auf die Qualitäten der Landschaft einzugehen wird der Therme mittig ein Pool durchgesteckt, welcher Blickbezug zur umliegenden Berglandschaft aufnimmt. Zudem wird durch eine terrassenartige Abstufung auf die leichte Hangneigung des Grundstücks reagiert. Die Anlieferung befindet sich östlich und westlich des Gebäudes, wo auch die Personalbereiche für Therme und Hotel untergebracht sind. Die Gästezufahrt mit Parkmöglichkeiten und Eingang liegt im Norden. Die Fassade öffnet sich im Süden verstärkt und soll eine Anlehnung an die typischen Bozner und Meraner Laubengänge darstellen, die durch ihre kantige Erscheinung an die alpine Umgebung Oberbozens angepasst wurden. Materialien: Kalkstein aus den Dolomiten, Lehm, Holz

Betreuung
Prof. Wolfang Fischer und Albert Dischinger
KategorieTherme und Hotel
VerortungOberbozen in Südtirol (Italien) – Der Ortsteil der Gemeinde Ritten befindet sich auf dem Hochplateau über der Landeshauptstadt Bozen in 1221 m Höhe.
ResümeeErholung und die Verbundenheit zur Natur.

Judith Seitz

Erweiterung des Hochschulcampus der Kunsthochschule Berlin Pankow (Weißensee)

Die Kunsthochschule in Berlin soll nördlich mit unterschiedlicher Nutzung erweitert werden. Neben Flächen der Kunsthochschule sollen auch Wohnraum für Studierende sowie Ateliers und Bereiche für kreative und soziokulturelle Nutzungen, bspw. zur (Aus-) Gründungsförderung, entstehen. Auch Gastronomie soll durch eine Kantine und ein Kiezcafé entwickelt werden. Mit seiner städtebaulichen Ausformung und Nutzungsmischung soll der Campus mit dem umliegenden Quartier vernetzt werden und eine Strahlkraft über den Planungsbereich hinaus entwickeln.

BetreuungProf. Wolfgang Fischer
KategorieHochschulgebäude, Bürobau, Studentisches Wohnen
VerortungSchrebergartensiedlung nördlich der Berliner Kunsthochschule in Pankow (Weißensee)
ResümeeDie Menge der unterschiedlichen Gebäude in Einklang zu bringen (Hochschule, Studentenwohnheim, Arbeitsplätze, Ateliers, Café, Mensa…) Einen Ort zu erschaffen, an dem nicht nur Studenten zusammenfinden, sondern ein ganzes Quartier davon profitieren kann.