Baukonstruktion ‚Sprungturm‘

Wer kennt es nicht. Es gibt nichts Schöneres im Sommer, als einen entspannten Tag an einem See zu verbringen. Gemeinsam mit Freunden oder der Familie entspannen, die sommerliche Brise genießen und ab und an in den See hüpfen. Wenn es im See eine schwimmende Plattform gibt oder sogar eine kleine Sprungturmanlage, dann ist der Spaß gesichert. Unter diesen Voraussetzungen soll bei der Aufgabe eine Sprungturmanlage konzipiert werden, die neben dem Entwurf natürlich auch baukonstruktiv geplant werden soll. Dabei hatten Studierende lediglich eine handvoll Angaben, wie zum Beispiel, dass die Anlage einen Ein-Meter, Drei-Meter und Sieben-Meter Absprung haben soll. Somit waren der Kreativität und der Ideen der Studierenden keine Grenze gesetzt, es musste eben nur baubar umgesetzt werden. Wie man sieht konnten die Konzepte mit den klarsten und strukturiertesten Ideen sehr überzeugen.

Laura Back

Die Aufgabe in Baukonstruktion A4 bestand darin ein Sprungturm mit drei Ebenen, im Holzbau, zu entwerfen. Der Sprungturm besteht im Wesentlichen aus zwei sich gegenüberstehenden Brettsperrholzwänden. Zwischen diesen liegt eine Holmtreppe, worüber man die drei verschiedenen Sprungbretter erreicht. Diese Sprungbretter sind jeweils an Stahlseilen von den Brettsperrholzwänden abgehangen, an welchen wiederrum die Treppenkonstruktion befestigt ist. Dadurch entstehen zwei statische Systeme, welche co-abhängig miteinander funktionieren. Um eine zusätzliche Transparenz zu erreichen, gibt es in den massiven Wänden rechteckige Öffnungen, um Blickbeziehungen zu ermöglichen. Zudem bieten diese Öffnungen auch Statische Vorteile, Sie verringern die Windlast und daher die Hebelwirkung auf die Fundamente. Die Kräfte, die auf den Turm wirken werden durch Streifenfundament abgetragen, die Brettsperrholzwände werden durch Schlitzbleche an diesen fixiert.

Anna-Lena Feucht

Der Sprungturm ist in massiver Holzbauweise, genauer gesagt aus Brettsperrholz, konstruiert. Brettsperrholz sind großformatige Fertigteile aus mehrschichtig verleimten Längs- und Querlagen. Die Bauweise lässt sich sehr gut in der Form des Sprungturms ablesen und war leitender Entwurfsgedanke. Die massiven Holzscheiben schlängeln sich wie ein Band von unten nach oben und bilden so Wände und Ebenen aus, die sich zu unterschiedlichen Richtungen hin öffnen und Plattformen zum Hinunterspringen anbieten. Die Lasten werden über die horizontalen Holzdecken mithilfe von Unterzügen an vier Stützen abgeleitet, die sich hinter der vorgesetzten Fassadenlattung im Inneren des Turms befinden. Die massiven Holzwände haben somit nur eine aussteifende und keine tragende Wirkung. Zusätzlich ausgesteift wird der Turm über Andreaskreuze, die zwischen den Stützen spannen. Die einzelnen Ebenen mussten mit einem Gefälle ausgeführt werden, um sich ansammelndes Stauwasser auf den Holzdecken zu verhindern. Der Turm befindet sich etwas vom Ufer des Sees entfernt und kann nur durch Hinüberschwimmen erreicht werden.

Luis Kablitz

Der Turm setzt sich aus vier Volumen zusammen, die an zwei Seiten geöffnet, verschieden ausgerichtet und leicht versetzt aufeinandergestapelt sind. Sie bestehen vollständig aus Brettsperrholz. Die Platten haben tragende und aussteifende Wirkung, die durch Stahlseile ergänzt wird. Eine unterschiedliche Ausrichtung ermöglicht ungehindertes Springen in mehrere Richtungen, während durch den Versatz eine Auskragung entsteht, unter der die Erschließung für die nächste Ebene lokalisiert ist. Die drei oberen Boxen fungieren als Sprungebenen, über die unterste erfolgt der Zugang vom Wasser. Vom Ufer ist der Turm über einen Steg erreichbar.

Sarah Teufel

Vier Ebenen auf vier Stützen ist das simple Konzept dieses Sprungturmes. Sicheres Springen von jeder Ebene und ein geringer Materialverbrauch bestimmen die Entwurfsidee. Der Turm steht weit im See und ist somit nur schwimmend erreichbar. Er ist Ziel zum Pausieren und bietet mit Plattformhöhen von +1,00 m bis +7,00 m über der Wasseroberfläche verschiedene Herausforderungen. Durch Drehen um 90 Grad eines identischen rechteckigen Grundrisses inklusive der Vertikalerschließung, die bis unter die Wasseroberfläche reicht, ist jede Plattform zu einer anderen Seite ausgerichtet, sodass die Absprungflächen sich nicht überlagern.

Ausgesteift gegen Torsion sind die vier Stützen durch gekreuzte Metallseile in einer Art, dass jede Ebene zu drei Seiten geschlossen und nur die Vierte zum Springen vollkommen offen ist. Die gewählte leichte Zangenkonstruktion aus Lärchenleimholz eignet sich gut für den bewitterten Einsatz, wobei die Trocknung der Beläge ohne Witterungsschutz durch ein luftig gestaltetes Geländer und Fugen zwischen den Laufbrettern gewährleistet ist.