Baukonstruktion

Haus im Weinberg – Ferienhaus in Franken“

Aufgabe für das erste Semester im Fach Baukonstruktion war es, ein Haus in den Weinbergen konstruktiv zu entwerfen. Denn Urlaub in der Heimat und unterfränkischen Region wird immer beliebter. Geprägt von Landschaft und den zahlreichen Freitzeitangeboten, ist die Gegend definitv einen Besuch wert. Ganz nach dem Motto „Klein aber Fein“ galt es möglichst viele Qualitäten auf kleinem Raum zu schaffen. Wie integriert man den Neubau in die traditionelle fränkische Umgebung? Und wie werden die Details ausgearbeitet und welche individuellen Konstruktionslösungen werden gefunden?

Isabel Bodenmiller

Die Grundidee des Konzepts basiert auf verschieden Häusertypen mit unterschiedlichen Konditionen, welche alle auf demselben Grundraster aufgebaut sind. Dies bietet flexible Unterkünfte für die unterschiedlichsten Bedürfnisse.
Man unterscheidet zwischen Typ III „Tiny“ welcher eine Auslastung von maximal zwei Personen vorsieht, Typ II „Familie“ welcher Raum für 6 Personen bietet und dem ausgearbeiteten Typ I „Standard“ welcher den Schnitt bildet.
Mit seiner offenen Flächennutzung, sowie Raumspartreppe schafft er auf seinen knapp 40 m² Platz für bis zu vier Personen. Das 27 m² große Erdgeschoss besteht neben dem Badezimmer aus einem großen Raum, welcher durch Holzlamellen in die verschiedenen Nutzungsbereiche getrennt wird. Diese werden bis unter die Decke geführt, um im Obergeschoss ebenfalls als Trennung und Sichtschutz zu fungieren. Um dieses Thema weiterzuführen, findet man die Holzlamellen ebenso als Sonnenschutz vor der großzügigen Südverglasung, sowie Sichtschutz zwischen dem hinter liegenden Ferienhaus Typ II. Des weiteren verfügt es über eine geräumigen Außenbereich sowie Fahrradstellplätze und eigenen Parkplatz und lässt somit alle Möglichkeiten offen.

Anna-Lena Buffler

Der Entwurf besteht aus zwei Ferienhäuser mit demselben Raumprogramm, die jedoch verschoben auf dem vorgegeben Grundstück liegen, damit die Blickrichtung zum Main für das dahinterliegende Ferienhaus nicht verdeckt wird. Die Beschreibung bezieht sich allerdings auf das Gebäude mit direkter Nähe zum Main.
Der Grundgedanke des Entwurfs ist ein offenes Raumkonzept, dass sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss aufgrund der nicht abgetrennten Bereiche sehr deutlich wird. Des Weiteren sind vor allem im Grundriss die Rücksprünge zu erkennen, die unter dem Dachüberstand des Satteldachs verschwinden. Diese sorgen dafür, dass sowohl der Innenbereich als auch der Außenbereich in verschiedene Funktionen gegliedert wird.
Die Ausrichtung bzw. Blickrichtung des Ferienhauses erfolgt vor allem in Richtung Main und Weinberge, um die schönen Eindrücke in der Natur und die Ruhe einzufangen, welche durch die Position der Terrasse betont wird. Darüber hinaus ist im Schnitt zu erkennen, dass das Ferienhaus sich ins bestehende Gelände integriert, sodass dieses in der Ansicht zu einem gewissen Teil im Hang verschwindet. In Bezug auf die Materialität wurde der natürliche Baustoff Holz gewählt, der sich in der Terrasse, der Außenverkleidung, sowie in den Fußböden wiederfindet und somit eine Verbindung zu den Weinbergen herstellt.

Sarah Keck

Direkt in den Weinbergen und nach Süden zum Main hin ausgerichtet lädt das kompakte Ferienhaus auf einen kleinen, aber erholsamen Urlaub in den Weinbergen ein. Das Dach mit den zwei unterschiedlichen Schrägen ist ein echter „Hingucker“ und verdeutlicht, was für ein einzigartiger Aufenthalt in diesem kompakten Ferienhaus zu erwarten ist.
Sobald das Ferienhaus durch die Eingangstüre betreten wird, überzeugt der offene Grundriss und der wunderschöne, aber auch einmalige Ausblick auf den Main. Die Offenheit des Ferienhauses wird durch die Schlafgalerie, sowie durch die hohen Räumlichkeiten bestärkt. Durch das stark abgeschrägte Dach in Richtung Süden soll der Wohnbereich gemütlicher wirken.
Außerdem bietet es die Möglichkeit durch eine ausziehbare Schlafcouch im Wohnbereich auch Freunde, Familie oder Kinder (max. 4 Personen) auf einen schönen Urlaub mitzunehmen.
Nach einem anstrengenden Tag lädt die Terrasse dazu ein, mit einem Gläschen Wein einen erholsamen Abend zu erleben.

Mona Klüpfel

Das Thema Naturverbundenheit ist bei uns in Franken sehr präsent. Deshalb befindet sich mein geplantes Ferienhaus mitten in der Natur und diesen Bezug wollte ich auch mit den verwendeten Materialien herstellen. Die weiß verputzte Fassade habe ich größtenteils mit Holzlatten verkleidet und um den Naturbezug von außen nach innen zu bringen, ist das Treppengeländer aus den gleichen Holzlatten geplant. Außerdem war mir aus dem ökologischen Kontext eine extensive Dachbegrünung wichtig, auch damit sich das Gebäude gut in die Umgebung einfügt.
Ein besonderes Element an meinem Ferienhaus ist die Galerie mit dem Lesefenster im DG, um den schönen Ausblick auf den Main bewusst genießen zu können und das Gebäude erlebbar zu machen.
Ich wollte ein cleanes äußeres durch die Holzlatten erzielen und die Regenrinnen hätten diesen Effekt kaputt gemacht. Deswegen habe ich mir konstruktiv ein Traufdetail überlegt, wie man diese extensive Dachbegrünung mit der Dachentwässerung und der Fassadenverkleidung verknüpfen kann.
Durch die natürlichen Materialien, großen Geschosshöhen und lichtdurchfluteten Räume soll eine möglichst große Wohnqualität trotz minimierter Wohnfläche geschaffen werden.

Simon Scharf

Das Ferienhaus soll im Weinberg an einem Maingrundstück entstehen. Rote Dachziegel, natürliches Holz und der Dachüberstand auf allen Seiten prägen den Entwurf im fränkischen Baustil. Die Tragstruktur besteht aus monolithischem Ziegelsteinmauerwerk und besitzt eine vorgesetzte Fassade mit vertikaler, hinterlüfteter Holzverschalung. Die Hanglage wird durch einen Splitlevel-Versatz aufgenommen, der das Gebäude in der Hälfte teilt. So entsteht eine „obere“ Hälfte mit Küche und Badezimmer sowie der „untere“ Bereich für Wohnen und Essen. Die Schlafgalerie wird durch eine eingestemmte Holzwangentreppe erreicht. Das Treppengeländer nimmt dabei die Holzlatten der Fassade auf und fungiert als Raumteiler. Im Wohnzimmer befindet sich ein Einbauregal mit Sitzfenster. Breite und schmale Fenster wechseln sich punktsymmetrisch ab. Ein Oberlicht bringt Helligkeit in die Küche. Alle Fenstersimse laufen außen zum Witterungsschutz bis über die Holzverschalung. Die Terrasse sitzt auf einem separatem Streifenfundament, damit Wärmebrücken oder der Einsatz von teuren Isokörben vermieden werden. Das Pultdach ist bei einer Dachneigung von 17,5° in Pfettenkonstruktion geplant. Auf den Dachsparren mit Zwischensparrendämmung ist aufgrund des Dachüberstands eine auskragende Furnierschichtplatte befestigt. Dort schließt über dem restlichem Dachbereich, auch zum sommerlichen Wärmeschutz, eine Holzfaserdämmplatte an. Die Dampfbremsfolie wird über eine Klemmleiste mit Schlaufe mechanisch befestigt. Das Dach wird mit Ergoldsbacher Karat gedeckt und besitzt eine tiefhängende Dachrinne.

Johannes Zwicker

Gefordert war die Werkplanung eines kostengünstigen Ferienhauses in Unterfranken für zwei Personen, mit minimiertem Flächenverbrauch – also „klein aber fein“.
Auf dem uns gegebenen Grundstück am Main wurde zwischen Gebäude und Wasser relativ viel Distanz geschaffen, um ein größtmöglichen Außen- und Gartenbereich zu schafften. Um der Situation mit Mainblick und angrenzenden Weinbergen gerecht zu werden, sind alle Fenster des Hauses (ausgenommen eines Belüftungsfensters im Badezimmer) nach Westen und nach Süden hin orientiert. Im oberen Kubus sind hierbei das Bad, ein Wohnzimmer sowie ein zweites Schlafzimmer untergebracht, während sich im unteren Kubus ein überdachter Terrassenbereich, ein durch eine faltbare Glasfassade abgetrennter Koch- und Essbereich und das Hauptschlafzimmer befindet. Nach Süden ist das Gebäude begrenzt durch eine großflächige Terrasse, welche direkt an die faltbare Glasfassade des Koch- und Essbereichs anschließt. Da das Haus komplett aufgeständert ist und nur an der Nordkante im Boden aufsetzt, wurde an dieser Stelle noch eine Treppe eingeplant, welche in den Gartenbereich führt.