Entwerfen

Am Fuße des Klosters Michaelsberg in Bamberg befindet sich in fast schon dörflicher Struktur der katholische Kindergarten St. Michael. Um den Kindern auch in Zukunft einen schönen Ort zu bieten soll der bisherige Bau überplant und so eine neue Kita für drei Kindergartengruppen geschaffen werden. Städtebaulich in zweiter Reihe soll trotz anspruchsvoller Topografie ein Ort für Kinder entstehen, an dem sie miteinander spielen, sich entfalten können und gemeinsam Kind sein dürfen. Allein bei der Setzung gibt es wahrscheinlich zich Möglichkeiten – jedoch spielen die städtebaulichen Gegebenheiten eine große Rolle. Auf einem schmalen Flurstück soll sich das geplante Bauwerk gut in den städtischen Kontext eingliedern. Neben der Barrierefreiheit soll in einem Kindergarten natürlich das Kind Maß aller Dinge sein. Wie sieht eine Kinderküche aus, die WC Anlage, in welcher Höhe hängen Handtücher und Zahnputzbecher? Wie können Gruppenräume miteinander verbunden werden? Welche Außenraumbezüge kann man schaffen? Alle diese Fragen konnten von den Studierenden durch intensive Bearbeitung und tatkräftiger Unterstützung von Professor Häublein, Professor Mayer und den Lehrbeauftragten Alsheimer beantwortet werden.

Mona Feser

Der neue Kindergarten soll mittig im Gelände auf einem Plateau liegen. In Richtung Norden befindet sich ein leichter Hang, während Richtung Süden eine Tribüne, welche als Sitzmöglichkeit genutzt werden kann, die Ebene abgrenzt. Oberhalb der Tribüne soll das Gelände natürlich belassen werden und kann zusätzlich als Spielfläche genutzt werden.

Durch die kompakte, zweigeschossige Bauweise bleibt den Kindern viel Spielfläche im Außenbereich. Dem Grundriss liegt die Form eines Quadrates zugrunde. In der Mitte befindet sich ein kleines zweites Quadrat, der Treppenturm, welcher mit den Gängen so verdreht wurde, dass sich eine windmühlenartige Form ergibt. Die unterschiedlichen Höhen der Attiken betonen diese Form.

Die Gänge fungieren als Garderobe und sind durch ihre Form gut einsehbar. Am Ende der Gänge befindet sich eine vorgesetzte Glasfassade, welche sich bis zum Abschluss der Attika in die Höhe zieht. Sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss befinden sich großflächige Fenster, welche die Räumen nach innen und nach außen öffnen. Zusätzliches Licht entsteht durch das große Oberlicht, welches sich über dem Treppenturm befindet.

Leonie Friedrich

Das Gebäude unterteilt sich in drei Baukörper, die sich entlang des Hanges versetzen. In jedem einzelnen Baukörper befindet sich jeweils ein Gruppenraum mit dazugehörigem Nebenraum, sowie WC. Die Gruppenräume sind mit großen Fensteröffnungen nach Nordosten ausgerichtet, diese lassen viel Licht herein und ermöglichen einen Blick in den Garten und Spielbereich des Kindergartens. Außerhalb der Gruppenbereiche befinden sich viel Bewegungsund Spielflächen, sowie alle weiteren notwendigen Räume, wie Personal- oder Leiterinnenraum. Auf den ersten Blick erscheint das Gebäude für manche Betrachter wohl etwas kahl und leblos, jedoch wird das Gebäude durch die Kinder zum Leben erweckt und erhält dadurch seine Farbe und Vitalität. Es gibt den Kindern einen Raum, um sich frei auszuleben und ihre Kreativität zu stärken. Die engen Treppenaufgänge mit Oberlichtern führen zu den verschiedenen Ebenen der Gebäude, die den versetzten Baukörpern zu Grunde liegen. Diese verschiedenen Ebenen können spielerisch von den Kindern erkundet werden.

Maximilian Hahn

Der eingeschossige sich in den Hang eingeschobene Baukörper passt sich der natürlichen Topografie der Hanglage an. Die somit einzige Fassade richtet sich nach Norden aus und erstreckt sich über die komplette Ost-West Ausdehnung des Grundstücks

Die Setzung des neuen Kindergartengebäudes verstärkt die Organisation und die Funktionalität der Außenräume und gliedert diese gleichzeitig in zwei verschiedene Einheiten, welche über eine zentrale außenliegende Treppe miteinander verbunden sind.

Die im Hang befindlichen Verwaltungs- und Gemeinschaftsräume werden von Süden über einen Lichtgraben und von Norden über 3 raumgliedernde Lichthöfe belichtet. Die Lichthöfe schaffen Blickbeziehungen zwischen Erschließungs- bzw. Gemeinschaftsflächen und den Gruppenräumen. Die von den Höfen ausgebildeten Nischen ordnen den einzelnen Gruppen jeweils Platz für Garderoben und einen Vorraum zu.

Der Wartebereich für Eltern liegt innerhalb der Erschließung. Er ermöglicht auch hier sowohl den Blick auf die Erschließungsbereiche der Gruppenräume als auch in den Außenbereich und befindet sich allerdings trotzdem in räumlicher Nähe der Verwaltungszone.

Es entstehen starke Verbindungen der Innenräume mit dem Außenraum. Das Bauvolumen befindet sich im Hang. Eine urbane Dichte stellt sich gar nicht ein. Landschaftliche Qualitäten und das darin eingebettete neue Gebäude stehen im Vordergrund für die Kindergartenanlage.

Valentina May

Der Kindergarten passt sich mit fünf höhenversetzten Körpern an das Gelände an. Alle Module können über eine zentrale Erschließungsachse in der Mitte des Gebäudes erschlossen werden. Zwischen jedem Geschoss befindet sich eine Treppe und eine Rampe.  Die Gruppenräume befinden sich in den ersten drei Körpern und haben jeweils eine eigene Terrasse. Ein großer Speiseraum mit Küche nimmt den gesamten untersten Körper ein. Dieser ist durch eine Tribüne mit Sitzmöglichkeiten von dem gemeinsamen Freibereich mit Spielplatz auf der untersten Ebene getrennt. Eine große Glasfront im Speiseraum schafft allerdings trotz des Höhenunterschiedes einen Bezug zum Freibereich.

Der gesamte Kindergarten ist in Modulbauweise geplant, um einen schnellen Bau zu ermöglichen. Die einzelnen Module werden aus Brettsperrholzwänden und -decken mit einem begrünten Flachdach gefertigt, um das Gebäude möglichst nachhaltig bauen zu können.

Die Innenräume des Kindergartens sind mit Sichtholzwänden sehr schlicht und neutral gehalten. Alle Haupträume sind durch große Fensterfronten zu den Terrassen belichtet. Durch Oberlichter über den Garderoben der Gruppenräume und Oberlichter über der Erschließungsachse wird auch die Erschließungsachse ausreichend beleuchtet.

Stephanie Stelzl

Die städtebauliche Anbindung des Riegelbaus erfolgt durch die Platzierung in direkter Angrenzung an die Franziskanergasse. Wie auch umliegende Gebäude formt der Baukörper die Franziskanergasse. Diese Formgebung wird durch die Erhöhung des Gebäudes in Südost Richtung verstärkt.

Die Gruppenräume des Kindergartens sind nach Südwesten ausgerichtet und weisen einen direkten Übergang zum geschützten Außenspielbereich auf. Jeder Gruppenraum besitzt eine Falttüre, über die der Haupt- und Nebenraum je nach Bedarf flexibel verbunden oder getrennt werden können.

Im Obergeschoss befindet sich ein großzügiger Speise-/Kochbereich. Dieser grenzt an den Dachgarten an, welcher eine intensive Begrünung und Hochbeete aufweist. Die Kinder können mit den Erzieher/-innen Gemüse anpflanzen und ernten. Neben Personalräumen weist das Obergeschoss einen Mehrzweckraum auf, der sich durch seine besondere Belichtung auszeichnet. Dieser kann über einen weiteren Zugang von der Franziskanergasse aus erreicht werden.  

Es handelt sich um eine Stahlbetonkonstruktion mit hinterlüfteter Holzfassade. Im Innenraum finden die Materialien Holz, Sichtbeton und Glas Verwendung.

Christina Ullrich

Verschiedene Anordnungen der Baukörper wurden untersucht. Die Lösung zeigt den Entwurf mit einer innen sowie außen klar ablesbaren Struktur.

Die Erschließung bleibt über die Franziskanergasse sowie den Michelsberg erhalten. Der Kindergarten ist barrierefrei, mit behindertengerechtem Aufzug, geplant.

Im Untergeschoss befindet sich ein abtrennbarer Bereich mit Sanitäranlagen, welcher zur externen Nutzung geeignet ist. Im Erdgeschoss befindet sich der Haupteingang über die Franziskanergasse. Direkt im Anschluss des Eingangsbereiches befinden sich Eltern-, Leiterin- und Personalbereich. Die Gruppenräume sind abgestuft auf der gegenüberliegenden Seite erkennbar. Ein bespielbarer Flur dient als Verbindungsglied der Nutzungsbereiche. Der Speiseraum lässt sich durch eine Trennwand öffnen, welcher in Verbindung mit dem Flur eine Einheit bildet. Der Mehrzweckraum mit Tribüne, bietet Innen sowie Außen einen Aufenthaltsbereich und überbrückt die Höhendifferenz.

Die Außenanlage ist dem Geländeverlauf angepasst, wobei die Gruppenräume auf einer Ebene mit angrenzender Spielfläche geplant sind. Dies begünstigt die Interaktion zwischen den Gruppen.

Ein prägendes Fassadenelement sind Sitzfenster, welche eine ausgefallene Aufenthaltsmöglichkeit bieten.

Melanie Wiecek

Der Entwurf besteht grundsätzlich aus windmühlenartig angeordneten Quadern, welche sich um einen quadratischen Innenhof, welcher die Mittel- oder Drehachse des Gebäudes, sowie des Grundrisses darstellt, anordnen.

Innerhalb des Gebäudes befindet sich ein Erschließungsgang, welcher sich konsequent um diesen Innenhof windet und durch die vollflächige Verglasung überall im Gang sichtbar ist. Durch diesen Gang herum werden die einzelnen Räume erschlossen.

Die vier oberen Quader beinhalten einen Eingangsbereich sowie jeweils einen Gruppenraum mit Nebenraum und Nasszelle.  Jedes dieser Gefüge füllt einen der Quader, wodurch das Gebäude in seiner Form gut lesbar wird.

Die Einbuchtungen zwischen den Quadern verstärken das Verständnis der Entwurfsidee und reduzieren den massiven Eindruck des Gesamtgebäudes. Sie werden als verglaste Lichtschlitze und als Zugänge zu den Außenbereichen genutzt. Das Gebäude bildet sich aus dem Erdreich heraus.

Die Quader staffeln sich parallel zur Topografie den Hang hinunter und erzeugen orthogonal einen rechteckigen Innenhof.Alle Spielbereiche innerhalb des Gebäudes befinden sich um, am oder mit Sichtbezug zum Innenhof. Dazu gehört der bespielbare, den Innenhof umschließende Flur, sowie die weitläufige, spielerisch gestaltete Treppe,

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